Komplexe Messkonzepte für die gemeinschaftliche Gebäudeversorgung (GGV)
Die gemeinschaftliche Gebäudeversorgung ist ein neues Modell, das im Rahmen des Solarpakets 1 im Jahr 2024 eingeführt wurde und speziell auf die Bedürfnisse von Mieterstrombetreibern abzielt. Es bietet einen rechtlichen Rahmen für die Versorgung von Mietern mit lokal erzeugtem Strom, insbesondere in Kombination mit einer Teilversorgung. Dies bedeutet, dass der lokal erzeugte Strom – etwa aus einer Photovoltaikanlage – vorrangig an die Mieter des Gebäudes verteilt wird, während zusätzlicher Strombedarf weiterhin aus dem öffentlichen Netz gedeckt wird. Der Reststrom wird im Gegensatz zum klassischen Mieterstrom nicht vom Betreiber der PV-Anlage organisiert (keine Vollversorgung), sondern liegt weiterhin in der Eigenversorgung der Teilnehmer.
Neues Messkonzept für die GGV
Das Solarpaket 1 ergänzt die Standard-Messkonzepte um ein neues Konzept für die „Gemeinschaftliche Gebäudeversorgung“. Dieses Messkonzept ist jedoch noch nicht endgültig definiert. Der Fokus liegt dabei auf der korrekten Erfassung und Verteilung der unterschiedlichen Strommengen (lokal und aus dem Netz), um eine präzise Abrechnung sicherzustellen.
- Relevante Zähler für den Netzbetreiber:
- ZE: Zähler für Bezug und Lieferung
- Zn: Zähler für den Bezug
- Alle Zähler des virtuellen Summenzählermodells sind intelligente Messsysteme
- Der Anlagenbetreiber weist nach, welche Nutzer von der Erzeugungsanlage versorgt werden.
- Die abrechnungsrelevanten Strombezüge der Mieterstromteilnehmer können lediglich rechnerisch ermittelt werden. Für Teilnehmer muss sowohl der PV-Bezug, als auch der Netzbezug separat ausgewiesen werden.
Gemeinschaftliche Gebäudeversorgung: Aktueller Status
Obwohl die Grundlagen für das Messkonzept der gemeinschaftlichen Gebäudeversorgung bereits gelegt wurden, ist es derzeit noch nicht vollständig definiert. Es wird erwartet, dass in den kommenden Monaten weitere rechtliche und technische Details spezifiziert werden, um das Konzept flächendeckend in der Praxis anwenden zu können. Betreiber und Installateure sollten sich daher frühzeitig mit den Neuerungen vertraut machen, um die Vorteile dieses Modells für ihre Projekte optimal zu nutzen.