Kommunikationsstabilität als Schlüsselfaktor: Wenn LTE an Grenzen stößt
Die Digitalisierung der Energieversorgung schreitet voran. Intelligente Messsysteme (iMSys) gelten dabei als zentraler Baustein für Transparenz, Effizienz und Steuerbarkeit im Gebäudesektor. Doch mit dem flächendeckenden Rollout steigen auch die praktischen Anforderungen – insbesondere an die Kommunikationsinfrastruktur. In vielen Gebäuden zeigt sich: Die mobile Anbindung über LTE stößt häufig an physische oder netztechnische Grenzen.
In rund einem Drittel der vorgesehenen Messstellen ist der LTE-Empfang unzureichend. Ursachen reichen von schlechter Netzabdeckung – etwa in ländlichen Regionen – bis hin zu baulichen Einschränkungen wie Kellerräumen oder dicken Wänden. Die Folge: instabile oder unterbrochene Datenverbindungen, die den sicheren und dauerhaften Betrieb intelligenter Messsysteme gefährden.
Ethernet statt Funk: Eine erprobte Alternative
Eine zunehmend etablierte Lösung ist der Betrieb von Smart Meter Gateways (SMGW) über Ethernet (ETH) in Kombination mit einem bestehenden DSL-Anschluss. Diese Kommunikationsvariante greift auf die fest installierte Internetanschluss zurück – unabhängig vom Bewohnerhaushalt – und sorgt damit für deutlich mehr Stabilität im laufenden Betrieb.
Besonders in Gebäuden mit ohnehin vorhandener Internetinfrastruktur, wie sie beispielsweise für Ladeinfrastruktur oder die Steuerung technischer Gebäudeausrüstung eingesetzt wird, lässt sich diese Lösung effizient integrieren.
Die Vorteile im Überblick:
- Zuverlässige Datenverbindung unabhängig von Mobilfunkverfügbarkeit
- Hohe Übertragungsleistung für regelmäßige Messwertübermittlung und Steuerbefehle
- Flexibler Einsatz in Neubauten ebenso wie in Bestandsgebäuden mit Sanierungskontext durch Nutzung vorhandener DSL-Anschlüsse oder getrennt platziertem LTE-Router
Sicherheitsanforderungen im Blick
Der Betrieb von SMGW über ETH und DSL erfordert eine gesonderte IT-Architektur. Intelligente Messsysteme dürfen nicht ungesichert über das Internet betrieben werden. Stattdessen wird eine verschlüsselte VPN-Verbindung zum Gateway-Administrator-System (GWA-System) aufgebaut, über das die Geräte sicher verwaltet werden.
Diese Verbindung gewährleistet, dass alle übertragenen Daten geschützt und ausschließlich für berechtigte Systeme zugänglich sind – ein zentraler Aspekt für die IT-Sicherheit und die Einhaltung regulatorischer Vorgaben im Messstellenbetrieb.

Fazit: Kommunikationsinfrastruktur als Erfolgsfaktor für die Energiewende
Die Anbindung intelligenter Messsysteme ist kein technisches Randthema, sondern eine Grundvoraussetzung für den erfolgreichen Betrieb von Anwendungen wie Mieterstrom, Energiemanagement oder Sektorkopplung. Dort, wo LTE an seine Grenzen stößt, bieten DSL-basierte Kommunikationslösungen mit Ethernet-SMGW eine stabile, sichere und praxiserprobte Alternative.
Gerade im Kontext komplexer Gebäudeportfolios – ob im Bestand oder Neubau – ist der zuverlässige Betrieb intelligenter Messsysteme ein entscheidender Baustein für die Realisierung der Energiewende im Quartier.